Top-Ten-Resultat für Florian Notz

  • -

Top-Ten-Resultat für Florian Notz

Florian Notz lieferte nicht nur das zweitbeste Weltcup-Resultat, sondern belegte mit der deutschen Staffel auch Rang vier.

Mit Startnummer 44 in das Massenstart-Rennen gegangen, gelang es Florian Notz aus Dettingen/Erms am Samstag relativ zügig Positionen gut zu machen. „Ich habe mir vorgenommen aggressiv nach vorne zu laufen und das hat gut geklappt“, so der 24-Jährige.

Warme Temperaturen und eine trockene Luft machten den Wettkampf zusätzlich hart, so dass  zwischen Kilometer sechs und acht eine 16-köpfige Spitzengruppe entstand. Während Thomas Bing (Dernbach) zurückfiel, konnte Florian Notz sich als einziger Deutscher vorne halten.

Nach Kilometer zwölf von 16 begannen die Favoriten ernst zu machen. Vier Läufer setzten sich ab und machten den Sieger unter sich aus.

Dahinter blieb die zwölfköpfige Gruppe zusammen. Florian Notz lief nicht nur mit, sondern er war es, der in der letzten Runde die Initiative ergriff. „Ich habe eine Attacke versucht, die auch funktioniert hat“, berichtet er, der als schlechter Sprinter sein Heil in der Flucht suchte.

Am letzten Berg wurde er zwar noch von drei Konkurrenten passiert, doch durch den mutigen Angriff konnte er sich Platz neun sichern. Das war nicht nur das erste Top-Ten-Ergebnis für einen deutschen Distanz-Läufer in diesem Winter, sondern auch das zweitbeste Weltcup-Resultat für Florian Notz überhaupt.

Dass er die komplette WM-Norm (Platz acht) um drei Zehntelsekunden verpasste, konnte Notz in dem Moment verschmerzen. 26,5 Sekunden hinter dem Sieger Finn Haagen Krogh (Norwegen, 34:09,3 Minuten), mit 1,2 Sekunden Rückstand auf Platz fünf wurden für den Ermstäler Rang neun notiert.

„Das Körpergefühl war heute mal wie gewünscht“, freute sich Notz, der den 30-Kilometer-Weltcup am vergangenen Wochenende ausgelassen hatte. Das hat sich ausgezahlt.

Mit der Staffel wurde es am Sonntag ein vierter Platz und das Podest damit nur um 5,1 Sekunden verpasst. Thomas Bing und Tim Tscharnke (Biberau) liefen die Klassik-Distanzen. Tscharnke, der nach längerer Pause seinen ersten Weltcup lief, konnte zum Ende seiner acht Kilometer nicht mehr ganz mithalten und übergab mit neun Sekunden Rückstand als Siebter auf Florian Notz (startet für SZ Römerstein).

Der hatte das Glück, dass hinter ihm Anders Gloeersen aus der ersten norwegischen Mannschaft ins Rennen ging. Der Weltcup-Gesamtführende Martin Johnsrud Sundby hatte in der Klassischen Technik auf das reine Schieben gesetzt – und den Anschluss verloren.

Gemeinsam mit Gloeersen schloss Notz zur Spitzengruppe auf. Während die zweite norwegische Mannschaft zurückfiel, blieb Florian Notz bis gut ein Kilometer vor dem Wechsel an der Spitze dran. Als es zu Tempoverschärfung kam, kassierte er eine kleine Lücke, übergab jedoch mit der drittbesten Zeit auf der Skating-Distanz mit 4,6 Sekunden Rückstand auf Gloeersen an den Gaißacher Lucas Boegl.

Der bot eine starke Vorstellung und sorgte sogar dafür, dass sich vier Staffeln absetzen konnten. Am Ende konnte er zwar den Weltklasse-Leuten aus Norwegen (Finn Haagen Krogh), Russland (Sergey Ustiugov) und Frankreich (Maurice Magnificat) nicht Paroli bieten, doch der vierte Platz mit 12,8 Sekunden Rückstand war mehr als das Quartett aus Deutschland erwarten konnte.

„Ich  denke, wir haben auf jeder Position heute eine gute Leistung gebracht und deshalb sind wir auch Vierter geworden“, kommentierte Florian Notz. Für sich selbst konstatierte er: „Ich war muskulär ganz schön müde vom Vortag. Aber ich konnte die Gruppe dann glücklicherweise halten. Und mit der dritten Einzelzeit bin ich zufrieden.“

Erhard Goller |